Mini-Skizze einer Professionstheorie sozialpädagogischen Handelns im fallbezogenen Kinderschutz

Im Folgenden wird eine sehr kurze Skizze einer Professionstheorie sozialpädagogischen Handelns im fallbezogenen Kinderschutz vorgestellt. Die Skizze umfasst die drei Theoriekonzepte organisationsgebundene Professionalität, Professionalitätsmodi und notwendiges Expertenwissen. Die Theorieskizze will einerseits darlegen, dass entgegen des in der empirischen Forschung vermittelten Bildes einer desaströsen Kinderschutz-praxis, Bedingungen existieren, die eine erfolgreiche fallbezogene Kinderschutzarbeit ermöglichen. Andererseits soll angedeutet„Mini-Skizze einer Professionstheorie sozialpädagogischen Handelns im fallbezogenen Kinderschutz“ weiterlesen

Kurzüberblick Fallarbeit/Kasuistik

1. Was ist Kasuistik? Kasuistik fragt: „Was ist der Fall?“ und „Was steckt dahinter?“ Unterschiedliche Analyseperspektiven in Wissenschaft und Praxis Wissenschaft nutzt Fallanalysen, um allgemeines systematisches Wissen zu generieren, das wissenschaftliche Wahrheitskriterien erfüllt. Praxis nutzt Fallanalysen, um einzelne Fallmerkmale herauszuarbeiten und zu einer individuellen Falldeutung zu verdichten, die Lösungswege und Handlungsmöglichkeiten für die praktische Arbeit„Kurzüberblick Fallarbeit/Kasuistik“ weiterlesen

Grenzen von Qualitätsmanagement und die Stabilität von professioneller Autonomie in den Organisationen Sozialer Arbeit

Qualitätsmanagement in der Sozialen Arbeit zielt auf die Erfassung, Beurteilung und Verbesserung der Leistungserbringung Sozialer Arbeit (Beckmann et al. 2007). Die Besonderheit der Leistungserbringung Sozialer Arbeit liegt dabei darin, dass sie eine interaktionsbasierte, gemeinsame Aktivität von Professionellen und Adressat:Innen ist, die durch Nicht-Standardisierbarkeit, Ko-Produktivität und Zukunftsoffenheit gekennzeichnet ist (Büchner 2015). Aufgrund dieser Leistungsmerkmale sind formalisierte„Grenzen von Qualitätsmanagement und die Stabilität von professioneller Autonomie in den Organisationen Sozialer Arbeit“ weiterlesen

Arbeitsbeziehungen und Arbeitsbündnisse mit Klient:Innen in der Sozialen Arbeit

Viele professionstheoretischen Debatten und Diskursen der Sozialen Arbeit in der Gegenwart konzeptualisieren Arbeitsbündnisse als zentrales Merkmal professionellen Handelns von Sozialarbeitenden (Busse, Ehlert 2016: 2 f.; Hörster 2021: 208; Müller 2016: 190 ff.; Wigger 2013). Unter Bezugnahme auf die Professionstheorien von Schütze (1992, 1996, 2021) und Oevermann (1996, 2008, 2013) wird professionelles Handeln dabei als intensive„Arbeitsbeziehungen und Arbeitsbündnisse mit Klient:Innen in der Sozialen Arbeit“ weiterlesen

Professionelles Handeln in der Sozialen Arbeit zwischen Risiko, Unsicherheit und Ungewissheit – eine professionstheoretische Deutung

Professionelles Handeln von Sozialarbeitenden ist wie das Handeln von anderen Professionen (z.B. Ärzt:Innen und Psychotherapeut:Innen) mit einem Technologiedefizit versehen. In den Professionalisierungsdiskursen der Sozialen Arbeit wird die fehlende Vorhersehbarkeit der Wirkungen der professionellen Arbeit der Praktiker:Innen dadurch beschrieben, dass professionelles Handeln mit Risiko, Unsicherheit und Ungewissheit behaftet charakterisiert wird, wobei die Begriffe häufig synonym verwendet„Professionelles Handeln in der Sozialen Arbeit zwischen Risiko, Unsicherheit und Ungewissheit – eine professionstheoretische Deutung“ weiterlesen

Profession und Organisation – Theorieprobleme der Sozialen Arbeit

Wissenschaft und Forschung der Sozialen Arbeit hegen ein schwieriges Verhältnis zu den Organisationen Sozialer Arbeit. Das ist insofern überraschend, da 90 % der Beschäftigten der Sozialen Arbeit in Organisationen tätig sind (Wöhrle 2016). Trotz dieses Umstandes werden Organisationen in der Forschung zumeist weiterhin oftmals als Gegenspieler und Verhinderer professionellen Handelns analysiert (vgl. Büchner 2018: 32„Profession und Organisation – Theorieprobleme der Sozialen Arbeit“ weiterlesen

Trigger, Trigger, Trigger – Arbeit mit hochstrittigen Eltern und Paaren

In den Hilfen zur Erziehung haben Praktiker:Innen regelmäßig mit hochstrittigen Eltern zu tun. Es wird beispielsweise um Sorgerecht gestritten, die Unfähigkeit zur Erziehung des anderen Elternteils beklagt, wüste Beschimpfungen ausgetauscht u.v.m.. Eltern und Paare explodieren förmlich miteinander. Hat sich diese Dynamik über lange Zeit eingespielt, gerät potenziell jedes Beratungsgespräch zu einem Minenfeld, in dem ständig„Trigger, Trigger, Trigger – Arbeit mit hochstrittigen Eltern und Paaren“ weiterlesen

Notwendige Grenzen des Dialogs in der Sozialpädagogischen Kinderschutzarbeit

In den vergangenen 10 Jahren wurden umfangreiche Forschungen zum Kinderschutz in Deutschland durchgeführt und eine Vielzahl von Forschungsarbeiten publiziert (Ackermann 2012, 2021; Ader 2021; Bastian/Schrödter 2014; Biesel et al. 2019; Bode, Turba 2014; Bohrer, Franzheld 2015; Brandhorst 2015; Bühler-Niederberger et al. 2014; Franzheld 2017; Freres et al. 2019; Marks et al. 2018a; Pomey 2014; Pothmann,„Notwendige Grenzen des Dialogs in der Sozialpädagogischen Kinderschutzarbeit“ weiterlesen

Professionell mit der Schauseite von Familien in der Sozialen Arbeit umgehen

I. Spannungen und Widersprüche bei der professionellen Arbeit mit FamilienBurkhard Müller beschreibt professionelle Fallarbeit in der Sozialen Arbeit als die Gleichzeitigkeit von drei Arbeitsebenen: erstens die professionelle Einschätzung der konkreten Themen und Problemlagen von Klienten („Fall von“), zweitens die professionelle Arbeit als persönliche und vertrauensvolle Beziehungstätigkeit innerhalb eines Arbeitsbündnisses („Fall mit“), drittens Eingebundenheit des Falles„Professionell mit der Schauseite von Familien in der Sozialen Arbeit umgehen“ weiterlesen

„Sie machen ja schon wieder Urlaub“

Heute in der Supervisionssitzung wurde von einer Kollegin ein Thema eingebracht, dass alle Professionellen im Beratungs- und Therapiekontext kennen. Ein Klient macht eine eher negativ konnotierte Bemerkung über den Urlaub des Beraters oder Therapeuten. Eine solche Bemerkung kann in verschiedenen Formen daher kommen. Etwa als flapsig, provokative Bemerkung „Sie machen ja schon wieder Urlaub“, oder„„Sie machen ja schon wieder Urlaub““ weiterlesen